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Kommentar: Superstar DJs - Aber nicht aus Deutschland

Gimbal--Sinan-TV-Folge-14

Elektronische Dance Music erlebt zur Zeit den größten, globalen Boom seit seiner Erfindung. In den USA, Belgien, Niederlanden, Südamerika oder Australien, überall auf der Welt finden derzeit riesige Events und Festivals statt, zu denen zehntausende bzw. hunderttausende Feierwillige strömen und zu aktueller Dance Musik feiern. Eintrittskarten sind teuer und begehrt. Die DJs sind dabei die neuen Popstars. Tickets sind binnen Minuten ausverkauft. Ganze Stadien werden gefüllt. Nur ein Land scheint diesen Trend zu verschlafen - Deutschland. Aber warum ist das so? Auf den internationalen Bühnen - im wahrsten Sinne - spielen deutsche DJs / Produzenten kaum eine Rolle.

Die Frage lautet: Warum spielen deutsche Produzenten resp. DJs auf den internationalen Bühnen (Festivals wie Tomorrowland, UMF usw.) quasi keine nennenswerte Rolle? Bis auf ein paar wenige Ausnahmen wie zum Beispiel: Zedd, Deniz Koyu (beide keine gebürtigen Deutsche) und Thomas Gold findet man aktuell kaum deutsche Vertreter im international zur Zeit so extrem angesagten House / Electro Hype.

Dabei haben wir eine relativ hohe Einwohnerzahl. Statistisch müssten aus Deutschland (80 Mio. Einwohner) mehr Hits kommen, als aus Ländern wie Schweden (9,5 Mio. Einwohner) oder den Niederlanden (16,7 Mio. Einwohner) zusammen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Sachen wie vom Kaliber Dada Life, Nicky Romero, Hardwell, Dimitri Vegas & Like Mike, Bingo Players, usw. kommen momentan einfach nicht aus deutschen Studios oder erreicht nichtmal die Masse der Clubmusik-Zielgruppe. Dabei verspricht der Markt hier Millionen an Umsätzen.

Selbst die Amerikaner haben uns mittlerweile überholt in sachen cooler House/Electro Musik. Dabei haben sie jahrelang den EDM-Trend verschlafen. Jetzt ist dort House/Electro mittlerweile so groß geworden, dass DJs ganze Stadien füllen. Selbst US-Popstars schaffen das nicht einmal mehr. Während die ganze Welt gerade den größten Dance-Music-Boom überhaupt erlebt, kommt aus Deutschland so gut wie gar nichts, was international eine Rolle spielt. Produzenten hören oft das Argument von Labels: Mit progressive House / Electro kann man kein Geld verdienen. Dabei beweisen doch im Moment Leute wie z.B. Tujamo oder Zedd gerade genau das Gegenteil.

Gimbal & Sinan haben dieses Thema von uns aufgegriffen uns laden zu einer Diskussion auf ihrem YouTube-Kanal ein. "Superstar DJ: Aber nicht aus Deutschland" haben sie die mitllerweile 14. Ausgabe ihres empfehlenswerten Video-Podcast getauft. Wie ist eure Meinung zu der Sache? Entwickeln wir uns in Deutschland gerade vielleicht in eine falsche Richtung. Oder ist alles nur eine Sache von Angebot und Nachfrage? Oder sind gar die Labels schuld, da sie nicht mutig genug sind, auch mal den internationalen Sound zu supporten und zu promoten und lieber immer auf Nummer sicher gehen? 

 

 

Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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