Vor einigen Jahren standen DRM-Maßnahmen bei den Labels hoch im Kurs. Allgemein nahm man in der Musikbranche an, dass so das Problem der Raubkopien so in den Griff zu bekommen sei. Funktioniert haben die DRM-Techniken nie so richtig. Meist waren die Cracker schneller im Wettlauf um den neusten Standard. Labels und Vertriebe hatten das nachsehen. Irgendwann gab die Industrie nach und verzichtete auch DRM in digitalen Medien wie Mp3s.
Jetzt belegt eine Studie der Universität Toronto, dass der Einsatz von DRM die Verkaufszahlen von Musik-Alben sogar gemindert haben soll. Nachdem der Kopierschutz vom Markt genommen wurde, gingen die Verkäufe von Alben zwischen 10 und 40 Prozent nach oben. Dies fand Wissenschaftlerin Laurina Zhang jetzt raus und machte die Zahlen publik.
Laut der Studie wurde eine Stichprobenmenge von 5.864 Alben von 634 unterschiedlichen Künstlern untersucht. Anschließend wurden die Verkaufszahlen vor und nach dem Abschaffen der Kopierschutzmaßnahmen genuer betrachtet. Forscherin Laurina Zhang sagt, dass die digitalen Verkäufe sich im Schnitt um 10 Prozent verbessert haben, nachdem die DRM-Mechanismen entfernt wurden. Dies bestätigt die Vermutung vieler Brancheninsider erstmals auf einer belastbaren Zahlenbasis.
Der Effekt der Verkaufszahlensteigerung sei auch dann messbar, wenn Einflüsse wie Veröffentlichungsdatum, Musikgenre oder übliche Verkaufsschwankungen mit eingerechnet werden, so Zhang in ihrer Studie. Besonders auffallend waren übrigens Alben, die schon längere Zeit auf dem Markt sind und weniger als 25.000 Einheiten jährlich verkaufen. Hier sind die Verkaufszahlen um bis zu 41 Prozent gestiegen.
Zusammenfassend sagt die Studie, dass besonders die weniger gut verkauften Alben von der Entfernung der DRM-Maßnahmen profitieren. Der Schnitt liegt hier bei einer Verkaufszahlensteigerung von rund 30 Prozent. Meistgekaufte Alben bzw. Hit-Alben verzeichneten hingegen kaum Veränderungen bei der Verkaufszahlen nachdem der DRM entfernt wurde.
Quelle: gulli.com