Am 04. Juli erscheint ein ganz besonderer Titel. Zum einen ist die "Return To The Classics" eine Kollaboration zwischen Pulsedriver und Rocco - beides seit vielen Jahren feste und gestandene Größen im Dance-Musikbusiness - zum anderen ist der Track eine Reminiszenz an die guten, alten Rave-Zeiten Mitte bis Ende der 90er Jahre. Wir stellen euch in diesem Artikel die "Pulsedriver & Rocco - Return To The Classics" kurz vor. Anschließend gibt es noch ein kleines Interview, dass wir mit den beiden DJs und Produzenten geführt haben.
Eine Woche nach Veröffentlichung der "Pulsedriver & Rocco - Return To The Classics" erscheint eine Sonderausgabe der Future Trance. Die "Rave Classics " erscheint am 11.07. und liefert auf drei CDs jede Menge Hits aus 15 Jahren Rave Musik. Mit dabei sind Tracks wie beispielsweise "Mental Theo - Wonderfull Days", "DJ Paul Elstak - Rainbow In The Sky" oder "Zombie Nation - Kernkraft 400". Als Opening-Track der ersten CD gibt es die "Pulsedriver & Rocco - Return To The Classics" auf die Ohren. Der einzige Titel, der extra neu produziert wurde, aber sich stilistisch ausschließlich an die alten Rave-Klassiker hält. Ein einzigartiges Konzept.
Es ist schon sehr spannend zu hören, wie das Rave-Genre heute klingt, wenn man es ganz frisch und mit den Mitteln des Jahres 2014 produziert. Obschon Pulsedriver und Rocco typische Sounds und Samples jener vergangenen Rave-Zeit verwendet haben. Der Ergebnis ist hervorragend und überaus interessant. Eine Hymne für die Ü30-Generation, die mit dieser Art von Musik aufgewachsen ist. Schon alleine deshalb ist die "Return To The Classics" ein Pflichtkauf. Wir wollen an dieser Stelle gar nicht mehr Worte verlieren. Checkt den Track selbst. Ihr findet unter dem folgenden Interview eine Preview. Viel Spaß!
Zur Tracklist der "Future Trance - Rave Classics"
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Dance-Charts.de: Hallo Jungs, ihr veröffentlicht mit der „Return to the Classics“ eine Single, die den Flair und die Atmosphäre einer alten Rave-Nummer aus den späten 90er besitzt, aber den Sound von heute inne hat. Wie kommt man auf die Idee so einen Track zu produzieren?
Pulsedriver: Als Rocco mit dem Konzept der „Rave Classics“ Compilation zu mir ins Studio kam, war für uns beide schnell klar, wohin die musikalische Reise geht. Wir wollten einen Song produzieren, der den Zeitgeist von Damals wiederspiegelt und beim Einspielen der Sounds & Drums war die Magie auch schnell wieder entfesselt. Wir hatten definitiv eine Menge Spass im Studio :)
Dance-Charts.de: Ist die Veröffentlichung eher ein Experiment, um zu sehen, ob es da draußen noch Fans (Käufer) für dieses Genre gibt, oder wollt ihr einfach den Leuten, die mit dieser Musik aufgewachsen sind, ein kleines Geschenk machen?
Rocco: Ein bisschen von beidem... In erster Linie ist die Single „Return To The Classics“ und natürlich auch die Compilation als Hommage an die „Raving Generation“ zu interpretieren, aber da wir auch oft auf „Revival Parties“ als DJs gebucht sind, ist ein derzeitiger Trend in der Partylandschaft spürbar. Viele Raver haben im aktuellen „EDM Sound mit Drop auf den Kopf“ Dschungel das Interesse verloren und sehnen sich nach dem Soundtrack ihrer Jugend.
Dance-Charts.de: Die „Future Trance - Rave Classics“ erscheint am 11. Juli. Fast alle der heutigen Ü30-Generation sind mit den Titeln und Hits auf diesem Sampler aufgewachsen. Viva, MTV und die meisten Radio-Sender der damaligen Zeit spielten Tracks wie „Dune - Can't Stop Raving“ oder „RMB - Redemption“ rauf und runter. Heute undenkbar. Trauert ihr manchmal auch der alten Rave-Zeit hinterher?
Pulsedriver: „Trauern“ klingt etwas zu hart... es ist für uns Alle eine wundervolle und spannende Dekade gewesen... Eine große Jugendkultur, die wir nicht nur miterleben konnten, sondern auch jeder für sich ein wenig mitgeprägt hat. Natürlich gibt es auch heute viele spannende, musikalische Momente, und natürlich war damals nicht alles geil :)
Dance-Charts.de: Rave Musik, die in den 90ern extrem populär war, kam hauptsächlich aus deutschen Studios. Produzenten / Acts wie RMB, Da Hool, Dune, Brooklyn Bounce oder Scooter waren national, aber auch international sehr erfolgreich. Heute, 15-20 Jahre später, spielen Produktionen aus Deutschland im großen EDM-Zirkus kaum eine Rolle. Jungs aus den Niederlanden oder den USA dominieren den Markt. Warum konnte Deutschland seine Vorreiterrolle für Dance-Musik eurer Meinung nach nicht behaupten?
Rocco: Die deutschen Medienlandschaft hat es uns Dance-Produzenten schon oft schwer gemacht. „Dance Music made in Germany“ wurde hierzulande immer stiefmütterlich behandelt und hatte nicht den Stellenwert, den sie verdient hätte. Bereits Anfang der 90er haben deutsche Acts, wie „Snap“, „Culture Beat“ oder „Real McCoy“, die weltweiten Charts dominiert, jedoch wurde in Deutschland über den sogenannten „Euro-Trash“ nur geschmunzelt... vielleicht weil diese Form der Musik für die Medien kein „Intellektuelles Niveau“ besaß :)
Pulsedriver: Das war zum Beispiel in Belgien, Frankreich, Italien und natürlich Holland nie der Fall. Deren Produzenten und Künstler wurden und werden im eigenen Land gefeiert und vor allem ernst genommen. Aus dieser Zeit stammt sicherlich auch heute noch der gute Draht nach Amerika. Es wurden damals bereits Infrastrukturen geschaffen, die wir Deutschen leider versäumt haben.
Dance-Charts.de: Nach der Rave-Welle kam die große Zeit des Hands-Up. Anschließend wurde House und Electro sehr populär. Heute ist Bigroom bzw. Festival Sound sowie Deep-House angesagt. Was ist euer Favorite-Style der vergangenen 20 Jahre?
Pulsedriver: Dance Music braucht ja leider immer irgendwelche Bezeichnungen, bzw. Schubladen. Wir lieben sowohl den Rave Sound von damals, als auch den harten Party Sound und melodiösen Deep House Sound von heute. Uns ist es eigentlich nicht sonderlich wichtig, denn man sollte, gerade als DJ, generell tolerant sein, seinem eigenen musikalischen Geschmack vertrauen und diesen nicht von Bezeichnungen oder „BPM“ Zahlen abhängig machen. Wenn es uns flasht und unter die Haut geht, ist es geil...
Rocco: Irgendwo finden wir es jedoch etwas irritierend, dass sich die USA, welche 70 Jahre lang von einer „Blues-, Soul- und RnB“Jugendkultur geprägt war, nun als „Erfinder des EDM“ sieht.
Dance-Charts.de: Ihr beiden habt in der Vergangenheit schon häufig und auch extrem erfolgreich zusammengearbeitet. Darf man von Rocco & Pulsedriver in Zukunft noch häufiger gemeinsame Produktionen erwarten?
Pulsedriver: Definitiv... derzeit arbeiten wir an unserem ersten gemeinsamen Album, das vom Sound her in die Richtung der aktuellen Single gehen wird. Das Album soll nicht als „Return“ verstanden werden, sondern uns beim produzieren und hören einfach nur mächtig Spass machen... den Fans hoffentlich auch :) Der Release ist für September geplant.
Dance-Charts.de: Pulle, Rocco, wir danken euch für dieses Gespräch.
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