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Musikalische Biografie

Tujamo - Vom Resident-DJ zum internationalen EDM-Star

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten)

TujamoTujamo

Mittlerweile ist Tujamo fast jedem ein Begriff, der sich mit EDM beschäftigt. In relativ kurzer Zeit hat der gebürtige Nordrhein-Westfale (geboren in Augustdorf bei Detmold) sich vom "kleinen" Resident-DJ zum international angesagten Headliner entwickelt. Kaum eine zweite Karriere eines deutschen EDM-Produzenten und DJ verläuft so steil und bemerkenswert wie die von Matthias Richter alias Tujamo. Zeit und Grund genug sich einmal ausführlicher mit ihm und seiner musikalischen Biografie zu beschäftigen.

 

Die Anfänge

1988 wurde Matthias Richter alias Tujamo geboren. Im zarten Alter von 15 Jahre fing er an als DJ aktiv zu werden. Zunächst ausschließlich zu Hause und bei diversen Internetradios. Mit 17 Jahren ging es dann erstmals in die Clubs, um dort aufzulegen. Ein gutes Alter offensichtlich. Denn mit 19 gewann er einen DJ-Contest in der Schüttdorfer Großraumdiskothek I.N.D.E.X. - eine der größten und beliebtesten Clubs in Norddeutschland. Sogleich wurde er dort Resident-DJ. Kurze Zeit später - und einen weiteren gewonnen DJ-Contest - bekam er noch eine  Residenz im Space Club (Go!Parc Herford) angeboten. Von nun an sollte die Karriere Tujamos richtig Fahrt aufnehmen.

2009 begann Tujamo mit Klik Klak (bzw. 2-4 Grooves) an gemeinsamen Produktionen zu arbeiten. Einige unveröffentlichte Tracks und viele Remixe (z.B. "Laserkraft 3D - Nein Mann (Tujamo Remix)" machten von nun an die Runde. Als Ideal stellte sicher heraus, dass Tujamo seine Tracks direkt als DJ vor dem richtigen Publikum testen konnte. 2011 erschien dann mit "Mombasa" das erste Tujamo-Release auf Housesession Records. Mit Remixen von Tune Brothers und den Boogie Pimps entwickelte die diese Veröffentlichung zu einem echten Geheimtipp in Sachen Club-Tracks. Schon damals war die bis heute erkennbare "Tujamo-Sound-Signature" am Start.

 

Do It All Night

Im Januar 2012 folgte dann mit der Tujamo EP das Doppel-Release "Do It All Night" und "Once Again" via Tiger Reocrds. Allen voran die "Do It All Night" setzte sich bei den DJ durch und wurde rauf und runtergespielt. Viele Bootlegs und MashUps entstanden aus der Produktion. Ein klarer und minimalistischer Sound bildete das Fundament der "Do It All Night" - dies hat sich bis heute bei Tujamo nicht geändert. Es war die Zeit, als die Bookings zunahmen, und Tujamo längst nicht mehr so häufig als Resident in seinen Stammdiskotheken anzutreffen war. Es sollte aber noch ein halbes Jahr dauern, bis das ganz große Paukenschlag kommen sollte. 

Tujamo


Who

Am 15. Juni 2012 veröffentlichte Tiger Records die "Who" - eine Kollaboration mit dem Düsseldorfer DJ- und Produzentenduo Plastik Funk. Der Track schlug ein wie eine Bombe. Alle voran als der schwedische Superstar-DJ Avicii die "Who" auf der Mainstage beim Tomorrowland 2012 in seinem Set spielte. In seinem Podcast "Levels #007", kurz nach Tomorrowland 2012, erwähnte Avicii die "Who" explizit, spielte sie als Opening-Track und lobte sie außerordentlich. Vielleicht kann man heute rückblickend sagen, dass dies ein wichtiger Meilenstein in der Karriere von Tujamo war. Plötzlich kannte die ganze Welt Tujamo und seine "Who". Jeder spielte sie. 2014 erscheint gar noch eine Vocal-Version des Tracks bei dem der Rapper Sneakbo zusätzliche Lyrics lieferte. Aus "Who" wurde "Dr. Who" und die neue Version steigt in den britischen Single-Charts im April 2014 sogar bis auf Platz 21. Das offizielle Musikvideo zur Single errichte dis dato in Deutschland mehr als eine halbe Million Views. 

 

Boneless

Als inoffizieller Nachfolger der "Who" erschien im November 2013 die "Boneless" auf dem großen US-amerikanischen Label Ultra Records. Die Veröffentlichung war eine Kollaboration mit Steve Aoki und Chris Lake. Dies erwies sich als geschickter Schachzug. Mit den bekannten Namen im Boot erreichte die "Boneless" einen enormen Populariätsschub und war einer der angesagtesten Club-Tracks im Winter 2013/2014. Dass Tujamo der ausführende Produzent bei diesem Release war, konnte man eindeutig hören. Trägt der Titel doch zu 100% die Handschrift von Matthias Richter. Auch dieses Mal entscheid mal sich im Nachhinein Additional Vocals für den Track aufzunehmen. Mit Kid Ink. konnte ein Superstar der internationalen Rap-Szene gewonnen werden. Auch "Boneless" wurde "Delirious (Boneless)" und der Weg war frei für die Charts: Platz 49 in Deutschland, Platz 42 in Österreich und Platz 90 in den Billboard-Charts der USA. Tujamo war nun ganz oben angekommen. 


Nova, S.A.X. & All Night

Nun geht es Schlag auf Schlag. Eine Club-Bombe folgt der nächsten. Die Namen mit denen Tujamo zusammenarbeitet werden größer und bekannter. Bei "Nova" geht er 2014 eine Kollaboration mit Dimitri Vegas & Like Mike sowie dem aus Brasilien stammenden Produzenten-Duo Felguk ein. Der Track wird ebenfalls ein großer und internationaler Club-Hit. Anfang 2015 kommt es im Rahmen der Veröffentlichung von "S.A.X." zu einem kleinen Skandal. Die Produktion, die zusammen mit Laidback Luke veröffentlicht wird, gerät in die Schlagzeilen. Während der Track schon von Platz 1 der Beatport-Charts grüßt, startet man seitens des Labels eine Marketing-Aktion: Wer den Song bei Beatport kauft und den Beleg per Mail einschickt, bekommt sein Geld vom Label zurück. Das sah Beatport gar nicht gerne, und nahm die "S.A.X." aus dem Verkauf. 

Die aktuelle Single von Tujamo nennt sich "All Night" und ist eine gemeinsame Veröffentlichung mit dem englischen DJ und Produzenten Jacob Plant. Auch hier erleben wir den typischen Tujamo-Sound, den wir bereits seit 2011 in einer ähnlichen Form kennen und lieben gelernt haben.

 

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Ausblick

Eines steht fest: Die Weg den Tujamo eingeschlagen hat, ist noch längst nicht zu Ende. Auch wenn er aktuell zu den erfolgreichsten Deutschen im internationalen EDM-Zirkus zählt, bleibt noch Platz für weitere Karrierehöhepunkte. Der Einstieg in die DJ Mag Top 100 Liste - der inoffiziellen DJ-Weltrangliste - ist sicherlich nur eine Frage der Zeit. Als Headliner bei anstehenden Festivals wie der MAYDAY 2015, Parrokaville, Airbeat One oder Creamfields ist er bereits gebucht, und Mega-Festivals wie das TomorrowWorld stehen bereits auf seiner Haben-Seite; aber Highlights wie die Mainstage beim Tomorrowland oder Ultra Music Festival in Miami sind sicher weitere Ziele. 

Wir können durchaus stolz sein auf den jungen Mann aus Nordrhein-Westfalen. Sah es doch lange Zeit so aus, als wären Produzenten und DJs aus Deutschland hoffnungslos verloren (mit Ausnahmen), wenn es um die internationale EDM-Szene geht. Dass es doch klappen kann, beweist Tujamo momentan eindrucksvoll. Sei es mit seinen vielen (und in diesem Artikel nicht erwähnten) Remixen für große Namen des Business oder mit seinen eigenen Produktionen. Tujamo hat es drauf. Wer die Möglichkeit hat ihn einmal live zu erleben, sollte die Chance nutzen und hingehen. Fette Musik, ein hervorragendes DJ-Set und eine bombastische Party sind garantiert. 

 

 

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Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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